Ein Gedanke zur Religion

Lasst uns die Religionen nicht den Konservativen überlassen!

Christentum kann liebevolle Rebellion bedeuten – kann Herzen öffnen und Kraft schenken. Der Islam ist für mich getaucht in die Liebe und Weitsicht von Rumi und Kabir. Erklingt in den Liedern der Baye Fall im Senegal! „Hevenu shalom alechem“ singen die Juden dieser Welt: „Wir wollen Frieden für alle!“

Religion ist für mich ein Kontakt zum fluiden Pulsieren des Lebens. Religion muss sich wandeln und bewegen dürfen. Religion braucht mutige und freidenkende Menschen! Sonst verkommt sie zu dem, was wir heute so oft sehen:

Unflexible, starre – und durchaus verachtenswerte – Systeme.

Wo sind die Franz‘ und Claras von Assisi?
Wo die mutigen Stimmen des Islams?
Wo bist du?
Wo bin ich?

Ich finde unsere Gesellschaft ist noch viel zu sehr vom Begriff der „Religion“ geprägt, als dass wir seine Definition einfach den Päpsten, Kirchen und Rabbis dieser Welt überlassen sollten. Religion will getanzt, transzendiert und täglich neu erfunden werden.

Oder um es mit dem japanischen Dichter Bashô (*1643) zu sagen: „Folge nicht den Fußspuren der Meister. Sondern suche, was sie gesucht haben.“

(Foto aus dem Film „Brother Sun, Sister Moon“ von 1972)